Vortrag: „Grüne Stadt am Wasser“

„Mit Stadtbildern und Stadtgrundrissen ist es ein bisschen wie mit einem Text: Wer die Zeichen zu lesen versteht, kann sich eine Fülle von Geschichte(n) erschließen. So zeigt schon der Koblenzer Stadtgrundriss die prägenden Zeitschichten der Entwicklung an, gewachsen wie die Schalen einer Zwiebel: vom römischen Lager über die mittelalterliche Handelsstadt und die barocke Residenz, von der preußischen Festung bis zum gründerzeitlichen Stadtwachstum.

Durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde dies alles schwer in Mitleidenschaft gezogen. Beim Wiederaufbau in den 1940er und 1950er Jahren kamen neue städtebauliche Leitbilder zum Zuge und formten eine aufgelockerte Stadtlandschaft, in der sich insbesondere die Autofahrer zwischen Denkmälern und Grünflächen nun fortbewegen konnten. Nachdem die 1960er und 1970er Jahre mit Dichte und Höhe versucht hatten, eine neue Urbanität zu erreichen, wurde seit den 1980er Jahren das Zeitalter der behutsamen Stadtreparatur eingeleitet. Als Pendant zur damaligen Altstadtsanierung lassen sich die Maßnahmen begreifen, mit denen die Stadt in den Jahren um 2010 für die BUGA fitgemacht wurde - Zentralplatz, Rheinufer u. a. sind hier die prägenden Projekte. Sie bescherten der Stadt neue öffentliche Räume und stärkten das Thema Grün im Stadtbild. Im nun vollends angebrochenen 21. Jahrhundert steht Koblenz wieder vor neuen Entwicklungen, die Veränderungen und Häutungen mit sich bringen werden. Die Moderne ist vorbei, die Postmoderne erst recht. Was bleibt nun aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, und welche Ansätze lassen sich angesichts der neuen Herausforderungen für Klima, Demographie und Grün weiterentwickeln?“ führt Herr Dr. Bredenbeck aus.

Freuen Sie sich auf einen spannenden Impulsvortrag mit anschließender Diskussion.

Die BUGA- Freunde Koblenz laden herzlich zu der Veranstaltung ein.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Die Teilnahme ist kostenfrei.

Zur Person: Dr. Martin Bredenbeck ist Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Er engagiert sich im Vorstand des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte und leitet die Regionalgruppe Rhein-Mosel-Lahn im Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz.

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